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Ikonen aus dem 14. Jahrhundert
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Beginn 14. Jhd.
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Christus-Ikone, aus Agia Sophia in Thessaloniki Byz. Museum, Athen
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eine qualitativ hohe antiklassische Tendenz (“Er hatte weder Gestalt noch Schönheit”). Breite, häßliche Physiognomie (entgegen der schlanken Idealisierung anderer Darstellungen), realistische Lichtschatten (linke Gesichtshälfte) verleihen ungewohnte Plastizität.
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Beginn 14. Jhd.
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Kindtragende Muttergottes, aus Thessaloniki Byz. Museum, Athen
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um 1300 Die Figuren bezeichnen eine Tendenz zur Malerei der Paläologenzeit. Aristokratisch ernste Gestalt der Maria mit betont persönlichen Zügen. Das Kindlein, in unbequemer Haltung, erscheint getrennt von seiner Mutter. Seine hohe Stirn im unverhältnismäßig pauschbäckigem Gesicht und schräger Blick drücken ein Gefühl des Mißbehagens aus.
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Palaiologischer Stil (1261 bis 1453)
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1. Hälfte 14. Jhd.
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Kindtragende Muttergottes aus Thessaloniki Byz. Museum, Athen 1,03 x 0,85 m
Rückseite: Die Kreuzigung
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Meisterwerk der Palaiologenzeit. Doppelseitig bemalte Ikone (die später noch in der Waagerechten zwecks neuer Verwendung gekürzt wurde). In den oberen Bildecken die Erzengel Michael und Gabriel. Christus, in ernster gerader Haltung, wendet sich segnend seiner Mutter zu, diese schaut mit ihren wunderbaren braunen Augen voller vorausschauenden Leidens den Gläubigen an. Zärtlich umspielt sie mit ihrer rechten Hand das Knie des Kindes. Die Ausführung der Arbeit ist voller Feinheit und Sensibilität, in sanften Farben und hat eine menschenliebende Ausstrahlung durch die Körperhaltung der Heiligen.
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1. Hälfte 14. Jhd.
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DreiBischöfe ~ aus Thessaloniki Byz. Museum, Athen 1,26 x 0,90 cm
Ikonenvergleich
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Gregorios, Chrisostomos und Vasilli, ein nicht alltägliches Motiv der byzantinischen Malerei. Diese Ikone wurde später mit einer Ikone aus dem 18. Jhd. selbigen Themas übermalt und erst bei Reinigungsarbeiten an der Ikone entdeckt und freigelegt. Schöne weiche Faltenwürfe der Gewänder und eine gelungene Ausleuchtung der Gesichter. Auf dieser Ikone reicht sich der in der Mitte stehende Chrisostomos in die Komposition ein, ja er steht sogar etwas hinter den anderen beiden, während er in der Ikone aus dem 18. Jhd. in den Vordergrund hervorgehoben wird.
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1. Hälfte 14. Jhd.
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Kreuzigung, aus Thessaloniki Byz. Museum, Athen 1,03 x 0,85 m
Rückseite: Kindtragende Muttergottes
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Hervorragendes Werk aus der Palaiologenzeit (siehe vorherige Ikonenbeschreibung). Monumentaler Charakter ohne erzählendes Element. Die drei Personen wirken durch ihren verhaltenen Schmerz verbunden, hervorgerufen durch aufeinander abgestimmte Haltungen und Gesten. Der schwache Leib Christi ist leicht gebogen, was sich im starken Körper des Johannes wiederspiegelt. Maria, hoch und schlank in das Maforio (Schleiergewand) gehüllt und unbewegt säulenhaft. Sie stellt das Gegengewicht in Haltung und Geste zum hl. Johannes dar. Der tief gehaltene Horizont der Stadt Jerusalem unterstreicht die überhohen langen Körper. Überwiegend in Gold-braunen Tönen gehaltene, durch blaue Kontraste gefertigte Ikone.
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Mitte 14. Jhd.
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Erzengel Michael (Führer der Heerscharen), aus Konstantinopel Byz. Museum, Athen 1,10 x 0,80 m
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Palaiologischer Stil. Schöne, gut geformte jugendliche Gestalt, am Hals leicht schattiert, feingearbeiteter Faltenwurf mit dichten goldenen Lichtern (Gefühl des Wertvollem) und schwarzem Band (Zeichen der Macht). Edles Antlitz (leicht androgyn) mit vollem Haar, breiten Schultern und kräftigen Händen drückt eine ideal-ruhige Schönheit aus, ein warmes, hohes Ethos. Die drei Buchstaben auf der Kosmos-Kugel bedeuten Christus-Recht-Richter. In der Kugel erscheint ein Löwenkopf (siehe Versammlung der Körperlosen, 17. Jhd.) auf Herzhöhe Michaels, eine Anspielung auf ein Bibelzitat?
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Mitte 14. Jhd.
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Prophet Daniel Byz. Museum, Athen 0,28 x 0,23 cm
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elegantes, sehr kleines Werk der Palaiologen-Malerei mit klassischem Einfluss. Der untere Teil der Ikone wurde später weggeschnitten. Der Prophet Habakum, von einem Erzengel geleitet (oben rechts), bringt den in Ungunst gefallenen Propheten Daniel in der Löwengrube Nahrung. Daniel, in einem vornehm geworfenen roten Umhang gehüllt, breitet seine Hände zum Dankgebet aus. Diese Art heilversprechender Ikonendarstellung ist ungewöhnlich.
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2. Hälfte 14. Jhd.
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Maria, die Sanftküssende aus Beroia Byz. Museum, Athen 0,91 x 0,55 m
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Maria, mit verklärtem Blick und hoch geschlossenem Umhang, trägt auf ihrem rechten Arm den mit stark angewinkelten, paralell zueinanderstehenden Beinen Christus. Die zärtliche Geste, mit der er seine linke Hand in die seiner Mutter legt, wird sich in den folgenden Jahrhunderten fortsetzen (besonders in “Maria des Leidens” Ikonen). Einfache Farbgestaltung, rote, bzw. rot-grüne mit Perlen umrandete Heiligenscheine auf versilbertem Hintergrund. Die blauschwarze Tunika Christi kontrastiert mit dem vollem Rot, Marias braunroter Umhang gibt der Komposition die nötige Ruhe.
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