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Ikonen aus dem 17. Jahrhundert

Die unterschiedlichen Auslegungen der Heiligen Schrift spiegeln sich auch in den Ikonen wieder. Die Maler geben jetzt mehr ihre eigene Interpretation in die Darstellung der verschiedenen Themen ein. Die Motive werden beweglicher, viele Figuren schmücken die Erzählung. Perspektive wird hinzugefügt. Die westlichen Enflüsse (besonders aus Belgien) verstärken sich.

Anfang
17. Jhd.

Prophet Ilias
aus Levkada
byz. Museum, Athen
0,95 x 0,71 m

Der Prophet Ilias, in mächtiger Gestalt dargestellt, sitzt in bequemer Haltung vor seiner Höhle und schaut mit freundlichem Blick zum Raben empor, der ihm, gottgesandt, morgens Brot und Abends Fleisch zur Nahrung bringt. Symetrisch ragen die Bergspitzen in den goldenen Hintergrund hinein. Die Bäume links und rechts im Bild unterstützen diese Symetrie und zeugen von Wasser an diesem kargen Wüstenort. Stilistisch auffällig sind der hinter dem Bart verschwundene Mund und die Art des Knotens, der in einer Schlinge den Umhang zusammenhält und die Hände und Füsse mit feingezeichneten Adern - eine Art zu malen, wie sie der großartige Michael Damaskinos begründete.

 

1623/24

Hl. Georg (der Drachentöter)
Byz. Museum, Athen
1,06 x 0,63 m

Eindrucksvolles Werk Nordgriechischem Stils, das in konzentrierter Interpretation die Heiligengeschichte Georgs erzählt. Der hl. Georg, in voller Rüstung, rettet die Prinzessin (rechts oben) indem er seinen Speer ins offene Maul des an der Quelle trinkenden Drachens treibt. Dabei macht sein weißes Pferd einen erschrocken Satz in die Luft. Der reliefgearbeitete goldene Heiligenschein erstrahlt vor dem ockerfarbenen Himmel und dem zypressenfarbigen Hintergrund. Deutlich wird auch der flämischer Einfluss.

 

April
1648

hl. Kirrilos
Emmanuel Tzane.
aus Korfu
Byz. Museum, Athen
0,24 x 0,15 m

Eine sehr kleine Ikone, wahrscheinlich auf Korfu 1648, während der türkischen Besetzung Kretas, gemalt. Kirrilos, der Patriarch um 400 n.Chr. von Alexandria, ist mit seinem altpriesterlichen Gewand und der typischen Haarbedeckung dargestellt. Aufrecht stehen, hebt er geschmeidig die rechte Hand zum Segen empor. In der linken Hand hält er die geöffnete Schriftrolle. Die in feinen goldenen Linien dargestellten Apostel (auf dem Kissen und der Schärpe) und Christus gleichen einem Vorbild von Michael Damaskinos, die drei Heilige.

 

1666

Versammlung der Körperlosen
Emmanuel Tzane.
aus Patmos
Byz. Museum, Athen
0,53 x 0,41 m

Drei Erzengel (Gabriel, Michael, unbekannt) halten den Ruhmesbogen Christi. Auffällig der linke Erzengel Michael mit besonders wertvoller Krone in seiner überaus prachtvoll verzierten Rüstung und seinem Schwert. Auch hier taucht das Löwenthema in den Ärmeln seiner Kleidung wieder auf. Michael trägt als einziger beinfreie Hosen und es liegt nahe, dass sich der Maler und Bischof Emmanuel Tzane hier selbst abgebildet hat.

 

Mitte
17. Jhd.
(um 1600)

Hl. Katherina
Viktoras
Byz. Museum, Athen
1,22 x 0,85 m

Die hl. Katherina, anmutig und bescheiden, umgeben von all ihrem Wissen und astronomischen Meßinstrumenten, hat sich abgewendet von ihren Büchern. Jetzt wendet sie sich ihrem “geheimen Verlobten” Christi am Kreuz zu. Dabei liegt ihre Hand locker auf jenem Rad, mit dem sie zu Tode gefoltert wurde (Christenverfolgung). Ihre Möbel sind mit weiblichen Figuren (der Künste und Wissenschaften?) goldverziert. Westlicher venezianischer Einfluss  unterscheidet diese Interpretation von der gewohnten Darstellung Katherinas. Auch ist Einfluß der Kretischen Schule zu vermuten, denn das rote Kleid und die edelsteinverzierte Schärpe sind Elemente dieser Schule.

 

2. Hälfte
17. Jhd.

Enthauptung des Vorläufers
(Johannes der Täufer)
Theodor Poulakis
aus Kefallinia
Byz. Museum, Athen
0,94 x 0,61 m

Wahrscheinlich nach einer großen Vorlage aus dem Jahre 1590 von Michael Damaskinos kopiert. Eine Darstellung mit realistischem Nachdruck, rohem Ausdruck und voller Heftigkeit, hervorgerufen durch eine kräftige Kinienführung der Gesichtsüge und Muskeln sowie einer breiten Farbpalette. Johannes, mit gebundenen Händen auf den Knien kurz vor seiner Köpfung durch einen Soldaten mit römischer Kleidung, rechts dahinter zwei Schaulustige, von dem Offizier, vor dem Gefängnis stehend, zur Seite geschoben. Noch weiter hinten am linken Rand steht Salome mit ihrer Tochter und der goldenen Schale in der Hand. Im Bildhintergrund im Palast spielt sich die Szene nach der Köpfung ab: Das Haupt Johannes wird Salome und dem Herrscher Herodes samt Tischgenossen präsentiert und die Fanfare geblasen. Oben in der Bildmitte warten bereits 4 Engel auf den Geist Johannes

 

17. Jhd.

Steinigung des ersten Märtyrers Stefan.
Byz. Museum, Athen
0,47 x 0,37 m

Eine Ikone voller Bewegung und vielen Details auf mehreren Ebenen. Stefan, im hellen Priestergewand, ist umringt von steinewerfenden Männern. Der vorderste ist größer als die übrigen dargestellt; an seinem Kopf und Armen quellen die Adern vor Anstrengung hervor, sein Gesichtsausdruck ist zornig. Auch das Gesicht des hl. Stefan ist eher häßlich - Abbildung seiner Leiche, die in einem Kloster aufbewahrt wird. Rechts im Bild der Statthalter oder Offizier mit seinen zwei Wachen dahinter. Seine Position und Macht wird durch die starke Säule veranschaulicht. Im Himmel warten Christus und die Engel bereits auf das Ankommen des hl. Stefan.

 

2. Hälfte
17. Jhd.
~1684

Maria, die Erleuchtete
Emmanuel Tzane
aus Korfu
Byz. Museum, Athen
1,54 x 1,08 m

Eines der Meisterwerke des 17. Jhd. Deutlicher venezianischer Einfluss, marmorner Thron mit hoher muschelförmiger Rückenlehne, Maria mit verzierter Krone, Christus auf einem goldgeschmücktem Kissen sitzend mit jetzt geöffneter Schriftrolle: “Der Herr ist hier darum ich verkünde das Evangelium den Armen...” und tatsächlich sitzt eine weiße Taube als Zeichen des hl. Geistes auf der Spitze des Thrones. Zwei Engel mit geschlossenen Augen bezeugen die Anwesenheit. Der Faltenwurf der Gewänder ist spätgothisch. Rechts unten ein Familienwappen (die Jahreszahl wurde später hinzugefügt) und weiter unten die Widmung des Spenders.

 

Ende
17. Jhd.

Johannes: göttliche Liturgie
Ioannis (unbekannter Maler)
Byz. Museum, Athen
0,71 x 0,51 m

 

Ikonenvergleich mit Damaskinos

Eine Abschrift der gegen Ende des vorherigen Jhd. geschaffen, großartigen Ikone von Michael Damaskinos. Auffällig an dieser Ikone sind die lnschriften in lateinischer Sprache. Der wohlhabende Spender der Ikone ist unten links abgebildet. In der Mitte erscheinen Christus, Gottvater und der hl. Geist (Taube) an einem Tisch, umflogen in einer liegenden Acht von Seraphim. In einer langen kreisförmigen Prozession ziehen die Engelscharen mit Kerzen und Weihrauch am Grab Christi vorbeinbis hin zur Segnung durch denselben. Die Cherubin als Fürbitter sprechende, schaffen die Verbindung zu Adam und Eva, die am unteren Bildrand auf der Erde niederknien.

 

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